In zwei Tagen beginnt die Fußball WM in Russland – Hochsaison auch für die Produktfälscher. Mit einer neuen Zoll Allianz China-Russland 2018 wollen beide Länder der Produktpiraterie das Handwerk legen.
Fußball WM ist Hochsaison für Piraterie
WM-Trikots, Fußbälle, Fußballschuhe und allgemeine Sportbekleidung der Markenhersteller: gefälschte Ware und Piraterie Produkte sind ein Milliardengeschäft. Schon allein für die deutschen Sporthersteller Adidas und Puma bedeutet dies große Verluste. Jedes Jahr werden sechs bis sieben Millionen nachgemachte Puma-Produkte aus dem Verkehr gezogen, von Adidas sogar zwölf Millionen Produkte, berichtete die Süddeutsche schon zur WM 2014. Um das Exklusivrecht der FIFA an WM-Marken, Logos und Mustern zu schützen und der bekanntermaßen zu einer WM ansteigenden Produktpiraterie einen Riegel vorzuschieben, haben sich zwei Länder zu einer Zusammenarbeit verbunden, deren Annäherung auch auf der politischen Ebene mit Wachsamkeit beobachtet wird: China und Russland.
Zoll Allianz zwischen China und Russland
Seit dem ersten März und zunächst für einen Zeitraum von vier Monaten hat sich die sogenannte China and Russia Customs Joint enforcement action on the protection of intellectual property rights (dt. China und Russland Zoll Durchsetzungsaktion für den Schutz des Geistigen Eigentums) gebildet. Gemeinsames Ziel ist es, den Schutz der Rechte an geistigem Eigentum für die FIFA und relevante Sponsoren zu verstärken. Insbesondere wurde eine Risikobewertung von Waren auf wichtigen Routen und Schlüsselbereichen für die WM vorgenommen, um gezielt gegen Fälscher und Piraterie Produkte vorgehen zu können – bereits bei Ausfuhr von gefälschter Ware aus China.
Und es zeigen sich Erfolge: ca. 130.000 mutmaßlich verletzende Waren wurden bisher vom Chinesischem Zoll beschlagnahmt, darunter Piraterie Produkte, die vor allem die Rechte an „Russland 2018“ und „ADIDAS“ verletzen, aber auch die von Adidas geschützten Mosaikgrafiken auf Fußbällen. Im April beispielsweise konfiszierte der Zoll Shanghai 2.000 gefälschte WM-Fußbälle mit der Marke „RUSSIA 2018“.
Gefälschtes Produkt gekauft – was nun?
Trotz der Erfolge gibt es noch Luft nach oben: der brasilianische Zoll sortierte alleine in den letzten Tagen vor der WM 2014 mehr als 200.000 gefälschte Bälle aus. Nützlich in diesem Zusammenhang ist sicherlich die IPM Connected Datenbank der Weltzollorganisation WCO, der auch China und Russland mit ihren Zollverwaltungen angehören. Zollmitarbeiter können per Smartphone Informationen anfordern, ob ein verdächtiges Produkt gefälscht ist.
Und was kann ein Verbraucher tun, der vermutet, ein gefälschtes Produkt gekauft zu haben? Adidas geht offensiv mit dieser Frage um und informiert auf der Webseite, dass Adidas darum bitte, informiert zu werden über gefälschte Produkte – eine Gutschrift oder ein Umtausch des Produkts sei aber ausgeschlossen.
Vielleicht für Sie auch interessant?
Möchten auch Sie Ihre Markenrechte sichern?
Jeder Fall wird von uns individuell und sorgfältig betrachtet. Nutzen Sie doch noch heute einen unverbindlichen Rückruf-Termin mit uns!
Quelle:
Süddeutsche 2014: WM sorgt für Hochkonjunktur bei Fälschern
Bild:
weroarnau /pixabay.com / CCO License
Schreiben Sie einen Kommentar