LVMH Markenhersteller wie Louis Vuitton und Christian Dior haben sich mit Microsoft und Blockchain Entwicklerteam ConsenSys zusammengeschlossen, um gegen Produktpiraterie effektiv vorgehen zu können. Es soll eine Blockchain basierte Plattform aufgebaut werden, mit der Verbraucher die Echtheit von Luxusgütern überprüfen können.
Das Konsortium plant, mit einer Blockchain basierten Plattform eine Produktverfolgung für die Luxusindustrie aufzubauen, mit dem die Produkthistorie und auch der Echheitsnachweis gelingen soll, berichtete der Cointelegraph.
Das Entwicklerteam ConsenSys wurde 2014 von Josef Lupin gegründet, der wiederum als Erfinder des Blockchain basierten Ethereum bekannt ist. Ethereum ist ein quelloffenes verteiltes System, welches das Anlegen, Verwalten und Ausführen von dezentralen Programmen bzw. Kontrakten in einer eigenen Blockchain anbietet, wird aber auch als Kryptowährung wie Bitcoin gehandelt.
Die Gruppe ConsenSys beschreibt sich als globale Gemeinschaft von Entwicklern, Geschäftsleuten, Programmierern, Journalisten und Rechtsanwälten zur Schaffung und Förderung von Blockchain-Infrastrukturen und Peer-to-Peer-Anwendungen.
Verteilte Ledger-Technologie
Die Distributed Ledger Technology (DLT), auf der die Blockchain basiert, ist eine Lösung, die erstmals 2009 vorgeschlagen wurde und einen ganz neuen, dezentralen Ansatz bot.
Sie ist von entscheidender Bedeutung für die Entwicklung neuer Finanzanwendungen wie elektronischer Währungen und die Implementierung vollständig verteilter Datenbanken, die eine dezentrale Datenspeicherung und -verwaltung ermöglichen.
Produktpiraterie – Problem für alle Markenhersteller
Produktpiraterie ist ein großes Problem für alle Markenhersteller, auch für die Luxusindustrie. In einer Studie des Europäischen Marken- und Patentamts (EUIPO) in Zusammenarbeit mit der Organisation für europäische Zusammenarbeit und Entwicklung zeigte in der Auswertung der aktuellen Datenlage aus 2018, dass der internationale Handel mit gefälschten und raubkopierten Waren bis zu 2,5% des Welthandels ausmacht. Dies entspricht einem Geldwert von bis zu 338 Mrd. EUR.
In der EU wird Produktpiraterie besonders gern durchgeführt. Üblicherweise agieren die Produktfälscher in Drittländern und importieren die gefälschten Produkte. Nachahmungen und Produktpiraterie machen in der EU bis zu 5% des Umsatzes aus, dies entspricht Importen von gefälschten Produkten im Wert bis zu 85 Milliarden Euro.
EU startet Unterstützung von Blockchain Strukturen
Da passt es gut, dass auch die EU gerade eine Initiative für Blockchainstrukturen angestoßen hat. Die EU-Kommission hat am 6. März 2019 bekanntgegeben, dass sie ab jetzt die International Association for Trusted Blockchain Applications (INATBA) unterstützt als globales Multistakeholder-Forum für Entwickler und Anwender von Blockchain / Distributed Ledger Technology (DLT). Gründungsmitglieder sind Organisationen in Europa, Nordamerika und Asien. Unter anderem zählt auch ConsenSys zu den Mitgliedern von INATBA, ebenso wie beispielsweise IBM, Accenture und die Deutsche Telekom. Die EU plant über INATBA an der Aufnahme eines Dialogs mit Behörden und Regulierungsbehörden in der ganzen Welt zu arbeiten, um eine Konvergenz der für die verteilte Netzwirtschaft geltenden Rechtsrahmen zu fördern.
Blockchain Patente – in DE vor allem PCT Anmeldungen aus China
Blockchain Technologie rückt nicht nur in den Fokus der Politik und Wirtschaft, sondern gehört auch zu den großen Wachstumsfeldern für Patentanmeldungen.
Eine erste Recherche beim Deutschen Patent- und Markenamt (DPMA) zeigt: im letzten halben Jahr, seit dem 1. November 2018, wurden für Deutschland 44 Patentanmeldungen zum Thema Blockchain eingereicht – alle als PCT-Anmeldungen. Besonders auffällig daran: 4 der PCT-Anmeldungen für das deutsche Hoheitsgebiet kamen aus den USA, 37 aus China – ausschließlich von dem Anmelder ALIBABA GROUP HOLDING LTD.
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Quelle:
EUIPO Counterfeit and Piracy Watch List 2018
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