Die Hongkonger Zollbehörde nutzt einen Supercomputer mit künstlicher Intelligenz um im Netz Shops mit gefälschten Waren zu entdecken. Der Computer macht die Arbeit der Zollbeamten effektiver und effizienter – etwa ein Drittel der beschlagnahmten Waren gehen inzwischen auf das Konto des Supercomputers.
Insgesamt hat die Hongkonger Zoll- und Steuerbehörde in diesem Jahr bereits 5 200 Waren im Wert von 1 960 000 HK$ (ca. 220 000 €) konfisziert. Der im Dezember in Betrieb genommene Supercomputer soll dabei mithilfe künstlicher Intelligenz 2 000 der 5 200 gefälschten Waren im Internet aufgespürt haben. In der Folge der Ermittlungen wurden in diesem Jahr in Hongkong bereits 113 Personen festgenommen – 17 der Verhaftungen können dem Erfolg des neuen technischen Helfers direkt zugeordnet werden.
System erkennt dank KI aktuelle Trends
Das „Big Data Analytics System“ hilft den Beamten bei der Verarbeitung der riesigen Menge an Daten die auf Social Media Plattformen und Shopping Webseiten über potenziell illegale Shops gefunden werden. Das System ist rund um die Uhr in Betrieb und kann dabei mehrere Plattformen gleichzeitig durchforsten. Damit wird den Beamten viel Arbeit abgenommen, die diese Arbeit ansonsten z.B. durch Suchmaschinen manuell durchführen.
Die neue Technik sei jedoch nur dazu gedacht die Zollbeamten in ihrer Arbeit zu Unterstützen und nicht gänzlich zu ersetzen. Der Computer leistet im vollständigen Arbeitsprozess des Zollamts sozusagen die Vorarbeit. Denn nachdem verdächtige Seiten und Shops ermittelt werden, müssen Beamte in der Folge Testkäufe tätigen, mit den Eigentümern der originalen Marken- und Urheberrechte kommunizieren und bei Verhärtung des Verdachts weitere Untersuchungen und Maßnahmen in die Wege leiten.
Das System arbeitet bei seiner Recherche mit verschiedenen Parametern, welche in regelmäßigen Abständen überprüft und je nach Saison oder aufkommenden Trends ergänzt werden.
Zudem ist der Supercomputer mit analytischen Lernprogrammen ausgestattet, mit denen er selbständig neue Trends erkennen und die in diesem Zusammenhang häufig benutzten Begriffe und Phrasen erlernen kann. Dadurch bleibt dem System bei der Recherche keine aktuelle Entwicklung verborgen und kein neuartiger „Internet Jargon“ unbekannt.
Im April Netz von sechs Shops aufgedeckt
Den bisherigen größten Erfolg verbuchte das „Big Data Analytics System“ im April, als es fünf Shops aufdeckte, deren sechs Eigentümer mithilfe mehrerer Accounts über verschiedene Social Media Kanäle gefälschte Markenartikel anboten. Bei einer stadtweiten Razzia wurden alle fünf Eigentümer sowie Verkaufsmitarbeiter festgenommen.
Dabei beschlagnahmte die Hongkonger Zoll- und Steuerbehörde mehr als 820 gefälschte Kleidungsstücke, Taschen und Uhren mit einem geschätzten Marktwert in Höhe von etwa 18 000 €. Die betroffenen Shops hatten einen Mix aus gefälschten und originalen Artikeln angeboten.
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Quelle: South China Morning Post
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