Wiederum wurde um Schokoriegel und Markenrechte gekämpft. Diesmal appellierte der Lebensmittelriese Mondelēz, Mutterkonzern von Toblerone, gegen die britische Varietékette Poundland. Poundland hatte eine eigene Version des berühmten Toblerone Riegels produziert – denn die Kunden von Poundland waren mit Toblerone’s „geschrumpfter“ Schokoladentafel nicht zufrieden.
Lange Zeit war der Schweizer Schokoladenriegel einer der Bestseller im britischen Budgetladen. Aber um Kosten zu sparen, hat Toblerone im vergangenen Jahr die Bar durch eine abgespeckte Version mit weniger Brocken und damit weniger Inhalt ersetzt. Der so genannte „schrumpfende“ Stab wurde von den Kunden von Poundlands schlecht angenommen.
Um das Problem zu lösen, produzierte Poundland eine eigene Schokoladentafel – die „Twin Peaks“. Eine „Nachahmer“-Version des originalen Toblerone Riegels, jedoch mit zwei Höckern statt nur einem und damit mehr Schokoladenanteil.
Doch die Lancierung der Twin Peaks Bar musste verschoben werden: Mondelez, der Markeninhaber von Toblerone, sah in der „Replacement Bar“ eine Markenverletzung. Im August 2017 trafen sich beide Parteien vor dem High Court of England and Wales (EWHC).
Hat der Toblerone-Riegel seine Besonderheit verloren?
Mondelēz sah seine Marke durch die Schokoladentafel „Twin Peaks“ in vielerlei Hinsicht verletzt: Die Gesamtform der Tafel, die Dreiecksform der Brocken, das Gold der Toblerone Verpackung und das Logo des Matterhorns. Der amerikanische Lebensmittelriese behauptete, dass die Nachahmung der Schokoladentafel verwirrend ähnlich dem Original von Toblerone sei und erhob Schadensersatzansprüche.
Poundland sah jedoch keine Verletzung der Markenrechte von Toblerone durch den neuen Schokoladenriegel. Sie behaupten, dass die 1997 als EU-Marke eingetragene dreieckige Prismenform des Toblerone-Stabes durch die Einführung der neuen Version im vergangenen Jahr an Unterscheidungskraft verloren habe. Toblerone habe den Ruf und die einzigartige Erkennbarkeit der Schokoladentafel „unwiederbringlich aufgegeben“, indem das Design verändert und die Lücken zwischen den Brocken vergrößert wurden.
Darüber hinaus stellte Poundland fest, dass die doppelte Buckelform, die weiche Verpackung und der unterscheidbare Name eine klare Unterscheidung zwischen der Original- und der „Nachahmer“-Version für informierte Kunden ermöglichen würden. Auch der Geschmack sei etwas britischer als das Schweizer Original. Poundland hat die Form des Riegels bereits erfolgreich als UK-registrierter Geschmacksmusterschutz registriert.
Am Ende Einigung beider Seiten
Poundland war gezwungen, den Start der Twin Peaks Bar zu verzögern, aber im Oktober 2017 kamen beide Seiten zu einer Einigung: Poundland durfte 500.000 Twin Peaks verkaufen, musste dann aber das Design ändern, um es weiter von Toblerones Form zu unterscheiden. Darüber hinaus muss Poundland nun Twin Peaks-Barren in blaue und goldene Verpackungen verpacken, anstatt der ursprünglich erhofften Toblerone-ähnlichen Gold- und Rotpakete.
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